Schülerinnen und Schüler lernen Second-Hand-Verkauf im KadeDi

30. Mai 2018

Eine große Gruppe von Schülern steht vom Haupteingang KadeDi Kaufhaus.

Am Samstag, den 2. Juni 2018, von 12 bis 16 Uhr feiert die Erich Kästner Gesamtschule ihr 25-jähriges Schuljubiläum mit einem großen Schulfest, bei dem die Schülerinnen und Schüler die Ergebnisse ihrer Projektwoche präsentieren. Das Motto der Projektarbeit ist „Entwicklung-Kultur-Gemeinschaft – Beziehungen stärken durch Fairness und Respekt“. Zum Schulfest wird es auch einen eigenen Second-Hand-Shop geben, bei dem die Jugendlichen gebrauchte Kleidung verkaufen. Wie ein Sozialkaufhaus mit Second Hand Mode erfolgreich funktioniert, hat sich die Projektgruppe vorab im Kaufhaus der Diakonie (KadeDi) Rheinhausen erklären lassen.

„Unser Projektteam beschäftigt sich mit den Fragen: Welchen Wert hat unsere Kleidung? Wo wird sie produziert und was passiert mit unseren ausrangierten Kleidungsstücken?“, erklärt Sandra Hoppenz-Krause, Lehrerin für Wirtschaft und Gesellschaftslehre an der Erich Kästner Gesamtschule. Am Dienstag, den 29. Mai 2018, besichtigte die Gruppe von 20 Jungen und Mädchen (Klasse 7-11) das KadeDi in Rheinhausen, um die Abläufe in einem Sozialkaufhaus kennen zu lernen. Zum Angebot des KadeDi in Rheinhausen gehören gebrauchte Kleidung und Schuhe, Bücher, Spielzeug, Möbel und Gegenstände des täglichen Bedarfs. Das Warenhaus besteht seit 2011 und bietet zusätzlich auch Möbeltransporte, Umzüge und Wohnungsauflösungen an. „Hier sieht es aus wie in einem ganz normalen Kaufhaus“, finden die Schülerinnen und Schüler. Timo stellt fest: „Es gibt unterschiedliche Abteilungen, die Kleidung ist nach Kindern/Damen/Herren sortiert und man kann sogar einen Einkaufswagen benutzen“. „Mir gefällt besonders die Bücherabteilung mit der Leseecke“, ergänzt Pia. „Da steht sogar ein Getränkeautomat für Cola und Kaffee.“

KadeDi Rheinhausen freut sich nach Wasserschaden über neue Spenden

Beinahe wäre der Besuch der Projektgruppe im KadeDi buchstäblich ins Wasser gefallen. Ein Unwetter mit Starkregen hatte in den Pfingstferien die Kellerräume des Kaufhauses geflutet, 1.200 qm Lagerfläche standen unter Wasser, die Feuerwehr rückte mit drei Löschzügen an und musste 45.000 Liter Wasser abpumpen. „Auch nach einer Woche sind wir noch dabei, die Schäden zu sichten und zu dokumentieren“, berichtet Claudia Dohr, stellvertretende Filialleiterin des KadeDi Rheinhausen. „Ein Großteil unserer Lagerware ist beschädigt oder zerstört, Textilien Bücher, Möbel, Schuhe etc. sind bekanntlich nicht wasserfest. Über 50 Kubikmeter Ware mussten wir bisher schon entsorgen.“

Nach einem kurzen Besuch bei den Aufräumarbeiten in den Kellerräumen, lernen die Schülerinnen und Schüler die Wege von gespendeten Möbeln und gebrauchter Kleidung im KadeDi kennen. Für Second Hand Kleidung stehen in Duisburg 12 Sammelcontainer zur Verfügung, Spenden können außerdem direkt im Kaufhaus abgegeben werden. Dort werden Schuhe und Kleidungsstücke nach Qualität und Größe sortiert, ggf. gewaschen und aufgebügelt oder bei Bedarf ausgebessert. Danach erfolgen die Auszeichnung der Preise und der Verkauf in den Abteilungen Damen-, Kinder- oder Herrenmode. „Wir haben zu unserem Schulfest einen Spendenaufruf für gebrauchte Kleidung gestartet“, erklärt Sandra Hoppenz-Krause. „Bei unserem Schul-Second-Hand-Shop wird die Projektgruppe die Textilien genauso sortieren und präsentieren wie in einem Sozialkaufhaus. Einen Teil der Einnahmen und auch die nicht verkauften Kleidungsstücke möchten wir gerne an das KadeDi spenden.“ „Es ist schön zu sehen, dass Jugendliche in unserer ‚Wegwerf-Gesellschaft‘ den Wert gebrauchter Kleidung wieder schätzen lernen“, freut sich Claudia Dohr. „Wir sind sehr dankbar für jede Spende, mit der wir unser zerstörtes Lager in Zukunft wieder auffüllen können.“ (Auch zusätzliche private Spenden können zu den Öffnungszeiten im KadeDi abgegeben werden.)

Über die KadeDis

Die Sozialkaufhäuser „KadeDi“ des Diakoniewerks Duisburg sind eine eingetragene Marke und finden sich mittlerweile an sechs Standorten in Duisburg, Dinslaken, Wesel und Voerde. Gespendete Textilien, Schuhe, Bücher und kleinere Haushaltsgegenstände können während der Öffnungszeiten direkt in den KadeDis abgegeben werden, Möbel und größere Mengen Kleidung werden nach telefonischer Absprache besichtigt und abgeholt. Zusätzlich stehen auch Sammelcontainer in Duisburg und Umgebung zur Verfügung. Spenden, die ihren Weg ins KadeDi finden, landen nicht auf dem Müll, sondern werden weiter genutzt. So können auch Menschen mit niedrigem Einkommen preiswert einkaufen.

In den KadeDis arbeiten festangestellte Stammkräfte und befristete Maßnahme-Teilnehmer, die über das Jobcenter vermittelt werden. Sie helfen bei der Sortierung der Spenden, beim Verkauf oder auch im Büro. Ziel der Maßnahmen ist es, (langzeit-) arbeitslosen Menschen wieder eine Perspektive für eine Arbeit oder Ausbildung zu geben. Gemeinsam mit 50 Festangestellten betreut der Betriebsleiter, Siegbert Weide, über 200 Mitarbeitende und Teilnehmende aus verschiedenen Maßnahmen, die über die Gemeinwohlarbeit befristet beschäftigt sind.

Öffnungszeiten: Mo. bis Fr. von 9:30 bis 18:00 Uhr, Sa. von 9:00 bis 13:00 Uhr.

Foto: Siegbert Weide (1.v.r.), Betriebsleiter der Sozialkaufhäuser des Diakoniewerks Duisburg und Claudia Dohr (1.v.l.), stellvertretende Filialleiterin des KadeDi in Rheinhausen informieren die Schülerinnen und Schüler der Erich Kästner Gesamtschule und ihre Betreuerinnen über die Arbeit in einem Sozialkaufhaus. (Quelle: Diakoniewerk Duisburg)

 

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