Diakonie sucht Ehrenamt

9. April 2020

Im Bekleidungsgeschäft, eine Frau zeigt einer anderen Frau einen Rock auf einem Kleiderbügel.

„Ich mag Mode!“

Früher, in Zukunft, aber auch in Zeiten des Corona-Virus ist das Engagement Ehrenamtlicher unverzichtbar. Das Jahrbuch der Diakonie zeigt das in 20 Ehrenamtsgeschichten, vier davon tun dies mit zusätzlich auf Postkarten publizierten Fotos. Heute geht es um Monika Mengoni, der die Arbeit im Team und der zwischenmenschliche Kontakt im Kaufhaus der Diakonie viel geben.  

Das Kaufhaus der Diakonie (KadeDi) an der Düsseldorfer Straße ist gut besucht – wie jeden Freitag. Das Wochenende steht vor der Tür. Auf ca. 1.700qm werden hier gebrauchte Kleidung, Schuhe, Haushaltsgegenstände und Möbel angeboten. Gemeinsam mit Teilnehmenden aus den Arbeitsgelegenheiten des Jobcenters und Auszubildenden kümmern sich über 25 haupt- und ehrenamtliche Mitarbeitende um die Sortierung der Spenden und um den Verkauf. Eine von ihnen ist Monika Mengoni. Die zierliche Frau mit dem einnehmenden Lächeln und dem grauen Zopf ist meistens in der Textilabteilung zu finden. Um 9:30 Uhr hat sie ihren Dienst begonnen, Textilspenden sortiert, geprüft und mit Preisen ausgezeichnet. „Wenn wir hier die Spenden sortieren, hat das nichts mit Fließbandarbeit zu tun“, erklärt sie lachend. „Es geht hier im KadeDi immer auch um den zwischenmenschlichen Kontakt. Wir arbeiten im Team und ergänzen uns.“ Seit drei Jahren kommt die 67-Jährige regelmäßig jeden Freitag von 9:30 bis 14:30 Uhr ins Kaufhaus – ehrenamtlich. Von den Kolleginnen und Kollegen wird sie deshalb mit einem Augenzwinkern einfach nur „Frau Freitag“ genannt. Sie ist eine von ihnen und erzählt von ihrem Ehrenamt wie von einer hauptamtlichen beruflichen Tätigkeit: Der Austausch mit den Kollegen oder mit dem Chef, die gemeinsamen Weihnachtsfeiern und Mitarbeitertage. Auf die Frage, was ihr an dieser Arbeit besonders gefällt, antwortet Monika Mengoni ohne lange zu überlegen: „Ich mag Mode. Das war schon immer so. Ich habe 35 Jahre in der Duisburger Innenstadt in einem Stoffgeschäft gearbeitet. Und ich brauche einfach den Kontakt zu anderen Menschen.“ Wenn im Team der hauptamtlichen Kolleginnen und Kollegen Hilfe im Verkauf benötigt wird, weil jemand Urlaub hat oder krank geworden ist, springt „Frau Freitag“ gerne ein. Sie kennt sich im Kaufhaus inzwischen sehr gut aus und kommt auch regelmäßig als Kundin vorbei. Mit ihrer Schuhgröße 34/35 hat sie im Einzelhandel oft Schwierigkeiten. Wenn im KadeDi Damenschuhe in ihrer Größe gespendet werden, bekommt die Ehrenamtlerin sofort eine Nachricht. Auch ihre Familie, ihre Freunde und Bekannten hat Monika Mengoni überzeugt, für das Sozialkaufhaus zu spenden. Die Damen aus ihrem Sportclub bringen die Kleiderspenden regelmäßig zum Training mit. „Frau Mengoni ist eine echte Bereicherung für unser Team“, freut sich Gabriele Proy, hauptamtliche Leiterin der Textilabteilung. „Sie ist lebhaft, liebevoll, kontaktfreudig und hat einen besonderen Humor.“ Und sie arbeitet gründlich, prüft kritisch, ob Reißverschlüsse und Knöpfe intakt sind oder alle Taschen bei den Kleidungsstücken geleert wurden. Warum arbeitet jemand wie Monika Mengoni ehrenamtlich? Aus Langeweile? „Nein!“, erklärt sie schmunzelnd. „Ich bin total durchorganisiert, mache viel Sport und besuche jeden Montag die Bahnhofsmission – auch ehrenamtlich. Außerdem verbringe ich gerne Zeit mit meinem Sohn, der Schwiegertochter und den Enkelkindern. Ich hatte einfach Glück im Leben und möchte von diesem Glück im Alter etwas zurückgeben.“ Heute war sie überwiegend für die Kinderabteilung im Einsatz und hat die Kolleginnen mit neu gespendeten Kleidungsstücken versorgt und die Ständer aufgefüllt – passend zum üblichen Ansturm am Wochenende. „Hallo Frau Freitag!“ ruft ein Kollege aus der Möbelabteilung herüber. „Sehen wir uns nächste Woche?“. „Nein“, antwortet Monika Mengoni. „Am Donnerstag ist ein Feiertag und ich habe mir den Brückentag freigenommen. Aber in der übernächsten Woche bin ich wieder hier.“ Natürlich am Freitag.

Über die KadeDi

Die Kaufhäuser der Diakonie (kurz „KadeDi“) sind eine eingetragene Marke des Diakoniewerks Duisburg. Sie finden sich mittlerweile an sieben Standorten in Duisburg, Dinslaken, Wesel, Voerde und Kamp-Lintfort.  Die KadeDi wurden 1984 vom Diakoniewerk Duisburg gegründet, um bedürftige Bürgerinnen und Bürger mit gut erhaltenen Möbeln, Kleinwaren und Textilien zu versorgen. In den Kaufhäusern werden Menschen, die langzeitarbeitslos waren und vom Jobcenter für die Gemeinwohlarbeit geschickt werden, durch sinnvolle Tätigkeiten qualifiziert und begleitet. Sie arbeiten in einem Team mit festangestellten und ehrenamtlichen Mitarbeitenden und sorgen dafür, dass gut erhaltene Möbel, Kleinwaren und Kleidung nicht im Müll landen.

Im Diakoniewerk Duisburg gibt es vielfältige Möglichkeiten, sich ehrenamtlich zu engagieren. Das interessiert Sie? Nehmen Sie Kontakt auf: Martina Mengede (Öffentlichkeitsarbeit), Telefon: 0203/93139-90, martina.mengede@diakoniewerk-duisburg.de.

Werfen Sie auch einen Blick auf: www.diakonie-duisburg.de
Dort finden Sie neben weiterführenden Informationen das aktuelle Jahrbuch der Duisburger Diakonie, das interessante Stories rund um das Ehrenamt erzählt.

Foto: Diakonie Duisburg, Andreas Reinsch

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