Das Wolfgang-Eigemann-Haus feierte sein 10-jähriges Jubiläum

17. August 2022

Menschengruppe mit Plakaten.

Im Mai 2012 wurde das Wolfgang-Eigemann-Haus auf der Ruhrorter Straße 124—126 in Duisburg Kaßlerfeld mit neuem Konzept eröffnet. Bereits zuvor befand sich die Einrichtung für alleinstehende wohnungslose Männer 30 Jahre im sogenannten „Haus am Hafen“ in der Altstadt. Dort lebten auf sechs Etagen zunächst ca. 90 männliche Personen. Das „Haus am Hafen“ war gleichzeitig von 1979 bis 2011 die Zentrale des Diakoniewerks Duisburg. Hier entwickelten sich unterschiedliche Angebote wie eine Beratungsstelle für Wohnungslose, das sogenannte Übergangsheim (später Wolfgang-Eigemann-Haus), das Gruppenorientierte soziale Lebenstraining (GSL) und die zentrale Verwaltung.

Das Wolfgang-Eigemann-Haus bietet individuelle Hilfen für Wohnungslose

Das Wolfgang-Eigemann-Haus ist heute eine stationäre Einrichtung mit 35 Plätzen für alleinstehende wohnungslose Männer ab 21 Jahren, bei denen besondere Lebensverhältnisse mit so­zialen Schwierigkeiten verbunden sind. Auf vier Wohnetagen stehen Einzelzimmer mit TV und WLAN zur Verfügung. Darüber hinaus gibt es eine Notübernachtungsstelle mit weiteren vier Plätzen. Im Nachbarhaus befinden sich zwei Au­ßenwohngruppen mit jeweils zwei Plätzen. Alle Wohngruppen sind mit Gemeinschaftsküchen ausgestattet. Je nach Hilfebe­darf gibt es die Möglichkeit der Voll- oder Selbstverpflegung. „Das grundsätzliche Ziel für alle unsere Klienten ist immer, ein geregeltes Einkommen zu sichern und eine neue Wohnperspektive zu schaffen“, erklärt Christian Horbach, Leiter des Wolfgang-Eigemann-Hauses. „Jeder Bewohner hat einen festen Bezugsbetreuer oder eine Bezugsbetreuerin, mit denen er gemeinsam für seine individuelle Lebenssituation einen abgestimmten Hilfeplan erstellt.“ Zu den individuellen Hilfen gehören beispielsweise die Regelung behördlicher und finanzieller Angelegenheiten, hauswirtschaftliche Beratung und Begleitung, Unterstützung im Rahmen der Gesundheitspflege, Wiederherstellung einer Krankenversicherung sowie insbesondere die Entwicklung einer Lebensperspektive. Einzel- und Gruppenangebote helfen den Bewohnern, ihren Tag zu strukturieren. „Oft erleben wir Klienten, die durch eine Suchterkrankung, Trennung, Arbeitslosigkeit etc. ihren Lebensmut verloren haben. Dann ist es besonders schön, wenn wir sehen, dass diese Menschen hier bei uns im Haus ein neues Lebensziel finden konnten“, freut sich Horbach.

In den letzten 10 Jahren haben insgesamt fast 1.000 Männer (986) im Wolfgang-Eigemann-Haus gewohnt. Sie waren im Durchschnitt 45 Jahre alt und blieben durchschnittlich für sieben Monate. Jeder Zweite von ihnen (497) hat nach dem Aufenthalt im Wolfgang-Eigemann-Haus ein dauerhaftes Zuhause gefunden.

Die Wohnungslosenhilfe im Diakoniewerk Duisburg hat eine lange Tradition

Das Diakoniewerk Duisburg engagiert sich seit über 40 Jahren als professioneller Anbieter in Duisburg in der Wohnungslosenhilfe. Es besteht eine enge Zusammenarbeit mit dem Amt für Soziales und Wohnen der Stadt Duisburg, mit dem Jobcenter, mit dem Verein „Gemeinsam gegen Kälte e.V.“, dem Suchthilfeverbund Duisburg e.V., der Duisburger Tafel und mit vielen weiteren Trägern. „Durch unser aufeinander abgestimmtes Hilfesystem ist die Versorgung von wohnungslosen Frauen, Männern und Jugendlichen in Duisburg gesichert“, erklärt Christiane Caldow, Leiterin des Fachbereiches Soziales, Wohnen & Gesundheit im Diakoniewerk Duisburg. „Nach unserem Verständnis verdient jeder Mensch, der wohnungslos oder von Wohnungslosigkeit bedroht ist, die Achtung seiner Persönlichkeit. Dazu gehören in erster Linie eine Wohnung, ein Zugang zu unseren Sozialsystemen und die Chance zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben.“

Zur Person: Diakoniepfarrer Wolfgang Eigemann

Geboren wurde Wolfgang Eigemann am 17.12. 1939 als Sohn eines evangelischen Pfarrers. Er folgte der Tradition von Vater und Großvater, studierte ebenfalls Theologie und wurde Gemeindepfarrer an der König-Kretzer-Straße in Duisburg Hochfeld. Seine Frau Monika arbeitete als Grundschuldirektorin im Duisburger Süden. Gemeinsam hatte das Ehepaar zwei Töchter und sechs Enkelkinder. In den 1980-er Jahren wurde Wolfgang Eigemann Diakoniepfarrer in Duisburg und war maßgeblich an der Gründung des Diakoniewerks Duisburg beteiligt. Im Dezember 2002 wurde er offiziell als Diakoniepfarrer in den Ruhestand verabschiedet. Sein Leben lang blieb er dem Diakoniewerk Duisburg und der Stadt Duisburg sehr eng verbunden. Er engagierte sich mit Herzblut für die Belange der Diakonie und für die Menschen, die am Rande der Gesellschaft stehen. Am 23.01.2008 verstarb Wolfgang Eigemann im Alter von 69 Jahren. Einige Jahre nach seinem Tod wurde 2012 die neu eröffnete Einrichtung für Wohnungslose an der Ruhrorter-Straße 124  zum Gedenken an ihn „Wolfgang- Eigemann-Haus“ genannt.

Foto: Zum 10. Geburtstag gratulieren (v.l.n.r.): Geschäftsführer Udo Horwat, Geschäftsführerin Ruth Stratmann, ehem. Einrichtungsleiter Reinhard Bastisch, Einrichtungsleiter Christian Horbach, Fachbereichsleiterin Christiane Caldow. (Foto: Diakoniewerk Duisburg)

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