Bärbel Bas übernimmt Schirmherrschaft der ökumenischen Bahnhofsmission Duisburg
4. Juli 2025

Bärbel Bas übernimmt Schirmherrschaft der Bahnhofsmission Duisburg – Neue Trägerschaft der Bahnhofsmission von Caritas und Diakoniewerk Duisburg
Knapp 30.000 Kontakte zu Hilfesuchenden zählt die ökumenische Bahnhofsmission Duisburg jährlich. Das Team von zwei hauptamtlichen Mitarbeitern und über 30 freiwillig Engagierten bietet Reisehilfen für Bahnreisende und unterstützt Menschen in akuten Notlagen z.B. mit Gesprächen, Verpflegung, Hilfe zur Selbsthilfe, Vermittlung von Hilfsangeboten. Um die Bedeutung der Arbeit der Bahnhofsmission Duisburg zu unterstreichen, hat Bundesarbeitsministerin Bärbel Bas die Schirmherrschaft übernommen. Heute wurde ihr symbolisch eine Weste für Mitarbeitende überreicht.
Bärbel Bas setzt sich für soziale Gerechtigkeit und Teilhabe ein
Bahnhöfe sind besondere Sozialräume. Orte der Verständigung, Orte der Begegnung, Orte der Hoffnung und manchmal auch Orte für Gestrandete, Wohnungslose, Ausgegrenzte. Die Bahnhofsmission steht allen offen. Das Team der Bahnhofsmission Duisburg leistet hier seit der Gründung vor 113 Jahren soziale Arbeit. Bodo Gräßer, hauptamtlicher Mitarbeiter der Bahnhofsmission vom Diakoniewerk Duisburg, ist seit 39 Jahren hier im Bahnhof im Dienst. „In letzter Zeit kommen zu uns vermehrt einsame Menschen und solche, die durch das Raster der Gesellschaft gefallen sind“, erklärt er. „Manche haben Hausverbote in den Geschäften und Einkaufszentren der Innenstadt, sind arm und verschuldet. Andere haben psychische Erkrankungen, Suchterkrankungen, sind wohnungslos, geflüchtet.“ Jonas Roch ist noch recht neu im Team als hauptamtlicher Mitarbeiter der Caritas, er kam Ende 2024 zur Bahnhofsmission. „Ein Becher Kaffee oder Tee, ein Glas Wasser – das sind unsere Türöffner für Menschen in Not“, berichtet er. „Wenn wir dann mit unseren Gästen ins Gespräch kommen, wird schnell klar, welche Hilfe sie benötigen. Wir vermitteln beispielsweise an die entsprechenden Beratungsstellen der Wohnungslosenhilfe, Suchtkrankenhilfe, Flüchtlingsberatung, Schuldnerberatung.“ Möglich wird die umfassende Hilfe der Bahnhofsmission nur durch ein großes Team ehrenamtlicher Helferinnen und Helfer. Im Zwei-Schicht-System montags bis freitags von 7:30 Uhr bis 19:00 Uhr und an jedem letzten Samstag im Monat gibt es Begleitung zum Bahngleis, Getränkeservice vor Ort und helfende Hände überall auf dem Bahnhofsgelände. „Die Bahnhofsmission leistet hier in Duisburg unschätzbare Arbeit“, betont Bärbel Bas. „Es geht um mehr als akute Hilfe – es geht um Teilhabe, Würde und darum, Menschen nicht aufzugeben, auch wenn sie durch alle Raster gefallen sind. Diese Arbeit verdient politischen Rückhalt und öffentliche Anerkennung. Deshalb habe ich gerne die Schirmherrschaft übernommen.“
Diakonisches Werk Duisburg übergibt Trägerschaft für die Bahnhofsmission an das Diakoniewerk Duisburg
Am 16. November 2024 hatte die Synode des Evangelischen Kirchenkreises Duisburg beschlossen, das Diakonische Werk ab 2025 in das Diakoniewerk Duisburg zu integrieren. Vom ehemaligen Diakonischen Werk übernimmt das Diakoniewerk auch die Trägerschaft der Bahnhofsmission Duisburg, die mit der Caritas ökumenisch geführt wird. Die Personalkosten für die beiden hauptamtlichen Mitarbeitenden werden vom Diakoniewerk Duisburg bzw. von der Caritas Duisburg getragen. Die Räumlichkeiten im Bahnhof und die Nebenkosten werden von der Deutschen Bahn AG finanziert. Zusätzlich wird die Bahnhofsmission regelmäßig mit Geld- und Sachspenden bedacht von Privatpersonen, Kirchengemeinden, Firmen und Vereinen.
„Die Bahnhofsmission ist wie ein Seismograph, der neue gesellschaftliche Entwicklungen wahrnimmt, bevor sie in Politik und Gesellschaft ankommen. Hier sind wir mittendrin, eben am Drehkreuz Bahnhof und somit nah dran bei den Menschen mit ihren hellen und dunklen Seiten“, erklärt Pfarrerin Barbara Montag, Geschäftsführerin im Diakoniewerk Duisburg.
„Innenstädte verändern sich gerade und Orte wie der Bahnhof können dabei eine besondere Rolle spielen“, ergänzt Petra Keysers, Direktorin und Vorständin der Caritas Duisburg. „Hier zeigt sich, wie mit viel ehrenamtlichem Engagement soziale Unterstützung ganz praktisch aussehen kann: offen, zugewandt und niedrigschwellig. Damit niemand übersehen wird, brauchen wir eine starke soziale Infrastruktur – eine soziale Drehscheibe wie die Bahnhofmission.“
Ausblick und Termine 2025
Am 11. September, dem Tag der Wohnungslosen, plant die Bahnhofsmission gemeinsam mit der Wohnungslosenhilfe im Diakoniewerk eine Aktion, um auf wohnungslose Menschen in Duisburg aufmerksam zu machen.
An besonderen Feiertagen wie z.B. Ostern und Weihnachten organisiert die Bahnhofsmission ein geselliges Beisammensein mit Getränken, Kaffee und Snacks für ihre Gäste. Am 19. Dezember 2025 findet in der Duisburger Stadtmitte wieder die beliebte „Weihnachtsfeier für alle“ statt mit kostenlosen Speisen und Getränken im AV Concept Store.
Am Heiligabend, 24. Dezember, folgt dann das traditionelle Weihnachtsfrühstück im Bahnhof in geschützter und wertschätzender Umgebung mit kleinen Präsenten für die Besucherinnen und Besucher. Das Team sammelt das ganze Jahr über Sach – und Geldspenden, um den Tag gestalten zu können. Haltbare Lebensmittel, Hygieneartikel etc. können zu den Öffnungszeiten in der Bahnhofsmission abgegeben werden.
Fotos: Andreas Reinsch
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